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Interview mit Josef Hader

Interview mit Josef Hader
© ORF
Veröffentlicht:
11.05.2011
Die Zukunft des Simon Brenner: Kabarettist und Schauspieler Josef Hader im Interview über seine Zukunftspläne.
tele: Welcher ist der nächste Haas-Film?
Josef Hader: "Das ewige Leben". Wenn man am Land war, will man wieder in die Stadt, man will Wiederholungen vermeiden. Als Jahreszeit kommt da fast alles in Frage, außer Sommer. Graz wird eine unergründliche Stadt; Wir wollen viel Regen, viel Nacht. Das Hauptproblem ist, dass wir nicht "Silentium 2" machen wollen, da muss uns noch was einfallen.

Wie weit ist das Drehbuch gediehen?
Wir sind nur bis zur Hälfte gekommen und haben nicht mehr gewusst, wie’s weitergehen soll. Jetzt wollen wir ein ordentliches Treatment erfinden. Danach schreibt der Murnberger eine Fassung, ich eine Fassung und der Wolf Haas unter Umständen auch. Wir basteln zu dritt einen relativ genauen Handlungsverlauf und dann verändern wir das. Wir sind immer stark vom Buch abgewichen, es könnte der erste Roman sein, wo wir das nicht tun.

Kann man den "Knochenmann" (Besucherzahlen über 200.000) übertreffen?
Naja, viel wären 600.000 Besucher (lacht). Es sitzt einem immer der letzte Film im Genick. Wir versuchen immer, beim nächsten was völlig anderes zu erreichen. Aber niemand ist davor gefeit, einmal wieder was Schlechtes zu machen, das ist uns klar.

Gibt’s nach "Aufschneider" ein nächstes TV-Projekt?
Man weiß inzwischen, dass ich bei Erfolgen grundsätzlich nicht sofort was nachhau. Ich hab mit David Schalko die Vereinbarung, dass wir manchmal auf einen Kaffee gehen und überlegen. Wenn wir wieder eine gute Idee haben, dann machen wir was, und wenn wir keine gute Idee haben, dann machen wir nix und trinken weiter Kaffee.

Und Sie allein?
Ich hab im Sommer Schreibzeit, da ordne ich meine Ideen, keine Ahnung, ob das in Richtung Theater geht oder ein kleines Filmprojekt wird: Ich werde einfach dasitzen und in ein großes Schreibbuch Wörter hineinschreiben, Pfeile und Fragezeichen, durchstreichen, dann weiß ich ein bissl mehr. Dafür hab ich jetzt Zeit durch die Absage von "Veronika fährt auf Urlaub", dem Film, den der Murnberger und ich geschrieben haben, der aber nicht finanziert worden ist.

Ärgert man sich da?
Nein, das ist normal. Lästig ist es dann, wenn junge Leute massiv bei Filmfestivals reüssieren und dann beim nächsten Projekt Schwierigkeiten haben. Es ist dumm, dass man das nicht als Chance sieht, Österreich nach außen zu repräsentieren. Man darf sich aber auch nicht wundern – warum sollte die Filmpolitik weitsichtiger sein als die Integrationspolitik und die Bildungspolitik? Es gibt noch weit schlimmere Baustellen als in der Kulturpolitik.

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Interviews

Interview mit Josef Hader
Interviews, 11. Mai 2011
tele: Welcher ist der nächste Haas-Film?Josef Hader: "Das ewige Leben". Wenn man am Land war, will man wieder in die Stadt, man will Wiederholungen vermeiden. Als Jahreszeit kommt da fast alles in Frage, außer Sommer. Graz wird eine unergründliche Stadt; Wir wollen viel Regen, viel Nacht. Das Hauptp… mehr >
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