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Unorganisiertes Verbrechen: Interview mit Ott und Ostrowski

Unorganisiertes Verbrechen: Interview mit Ott und Ostrowski
© Ingo Pertramer
Veröffentlicht:
29.09.2010
"Die unabsichtliche Entführung der Elfriede Ott": Ott & Ostrowski über den gemeinsamen Dreh, präzise Pointen und Hunde-Doubles.

Gleich nach ihrem Auftritt bei „Willkommen Österreich“ plauderten Ott & Ostrowski über den gemeinsamen Dreh, präzise Pointen und Hunde-Doubles.


tele: Was denkt man bei einem Drehbuch über die eigene Entführung?
Elfriede Ott: Hoffentlich sind das nette Leute und hoffentlich verstehe ich mich mit denen gut. Ich hab so viel gelacht! Ich finde, das Drehbuch ist ein Meisterwerk.
Michael Ostrowski: Es ist viel Arbeit hineingeflossen, insgesamt hat alles über zwei Jahre gedauert. Aber: An die Geschichte haben alle geglaubt, vom Anfang bis zum Ende.

Waren die Dreharbeiten aufregend?
Ostrowski: Es war entspannt und lustig. Die Wohnung der Oma, wohin die Elfriede Ott entführt wird, das war ein Sammelsurium an Wahnsinn: eine alte Wohnung, die von zwei relativ jungen Leuten, die nicht sehr zusammenahren Jahren vernachlässigt worden ist.
Ott: Da war nur der größte Kitsch. Wirklich ein Kunstwerk von einem Schmarren. Wir haben immer geschaut, ob wir ein einziges kleines Stückerl finden, das überhaupt für uns in Frage kommen würde.

Sind Sie selbst ordentlich?
Ott: Ich hab‘s gern, wenn‘s aufgeräumt ist, ich mag kein Durcheinander. Darüber bin ich hinaus – weit.
Ostrowski: Ich muss zugeben, ich hab‘s auch gern aufgeräumt. Aber das lass ich mit drei Punkten stehen. Sagen wir so: Ich bemühe mich.

Im Film hat Frau Ott einen Chihuahua. Sind Sie Hundemensch oder Katzenmensch?
Ott: Ja, ein Huhuhuhuuundemensch!
Ostrowski: Du bist eigentlich ein  Chihuahua-Mensch.
Ott: Das war ein Double von meiner Pipsi. Nur ganz am Schluss in der letzten Einstellung, das ist meine.
Ostrowski: Ich find beide Tiere super, ehrlich, Hunde und Katzen.

Was sagen Sie zum fertigen Film?
Ott: Lustig ist er. Da ist natürlich der Regisseur entscheidend. Ich weiß, wie präzise man beim Theater sein muss, um eine Pointe anzubringen. Aber wie schwierig ist das beim Film! Wir wissen beim Spielen, wo die Pointe sitzt, weil wir ja sofort die Publikumsreaktion haben. Ich habe so bewundert, dass Andreas Prochaska spürt, wo die später sein wird.

Was sind Ihre Lieblingskomödien?
Ostrowski: Die Louis-de-Funès-Filme, Jerry Lewis und die neuere Form von amerikanischer Komödie, die Judd Apatow etabliert hat. Und die Coen-Brüder natürlich, wo Ernsthaftigkeit und total abgründiger Witz nah beieinander liegen. Das war für mich schon immer wichtig.

Vielen Dank für das Gespräch!
Ostrowski: Voi gern!
Ott (imitiert seinen Grazer Dialekt): Voi gern!

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