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Wie auf Klassenfahrt

Wie auf Klassenfahrt
© BR
Veröffentlicht:
23.03.2010
Interview mit Jule Ronstedt
Was macht Franzi aus? Und wie hat sich Franzi seit der I. Staffel verändert?
Franzi ist nicht sehr romantisch, im Grunde unzufrieden mit ihrem Leben und hat ein wenig das Gefühl, sie hat beim lieben Gott noch etwas gut. Sie weiß sehr genau, dass die Karriere an ihr vorbeigerauscht ist, tut aber noch so, als hätte sie alles noch vor sich, als wüsste sie genau wie der Hase läuft. Ihre Freunde betreffend nennt sie gerne die Dinge beim Namen. In der 2. Staffel ist Franzi klar geworden, dass sie so schnell aus Erding nicht mehr weg kommt. Und sie lässt sich auch mehr auf die Menschen und ihr Umfeld ein. Dadurch ist die Annäherung Franzi/Werner möglich. Und die Dramen werden größer, weil sie ja auch wieder etwas zu verlieren hat.

Wie vertraut ist Ihnen Franzi inzwischen? Und wie viel Jule Ronstedt steckt in Franzi Ostermeier?
Ich kann sie gut verstehen und mag sie sehr. Ich finde, sie verhält sich ganz konsequent und logisch, und das ist sicher nicht immer objektiv! Ich bin privat sehr anders. Mein ganzes Leben ist anders! Ich habe beruflich viel geschafft, mache genau das, was ich machen möchte. Ich habe eine entzückende Tochter und bin seit 10 Jahren glücklich verheiratet, habe also eine Familie, die ganz klar die wichtigsten Menschen in meinem Leben sind. Die Überlegungen und Konflikte, die Franzi hat, die habe ich nicht. Aber ich habe Freundinnen, denen es so geht und ich kann mich da schon ganz gut hineinversetzen. Was wir vielleicht gemeinsam haben ist das Unromantische, das Trockene. Und die nicht ganz einfache Mutter-Tochterbeziehung, die ist mir auch nicht fremd.

Ich kann mir vorstellen, dass Sie bei manchen Passagen während der Dreharbeiten aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen sind. Wie bringt man sich dann wieder in die entsprechende Stimmung? Oder muss man eigentlich besonders ernst sein, um komisch zu sein?
Ach, so saukomisch ist das gar nicht, wenn man jeden Tag 12 bis 14 Stunden dreht. Es ist ja in den acht Wochen unser Alltag. Und wenn man mal etwas komisch oder gelungen findet, dann wird einmal herzhaft gelacht und dann geht es eben weiter. Je ernster man diese Szenen angeht, umso toller werden sie ja. Danach muss sich das nur wieder kurz entladen dürfen.

Frau Ronstedt, Sie spielen die Hauptrolle und haben deshalb natürlich lange Drehtage, aber sicher auch viele Pausen. Wie halten Sie sich bei der Stange, so dass Sie jederzeit in Ihre Rolle springen können?
Nee, da sind wenige Pausen. Ich bleibe auch immer ganz gerne am Set, wenn ich mal kurz nicht dran bin, um nicht ganz abzuschalten. Manchmal hängt man natürlich auch durch, da helfen dann nur Kaffee und Herrn Bezzels Sprüche. Letzten Sommer habe ich ausprobiert, wie das ist, wenn ich mir einfach mittags nur einen Salat und Obst gönne, statt richtig warm zu essen. Das hält fitter, man wird nicht so schnell müde. Ansonsten springe ich aber mittlerweile sehr schnell in die Franzi.

War die Stimmung am Set eigentlich so lustig wie manche Momente in der Serie? Spiegelte sich die Stimmung am Set in den Filmen wider?
Ich fand die Stimmung letztes Jahr sogar zum Teil gar nicht so witzig, sondern anstrengend. Wir waren die ersten zwei Wochen nur an einem Motiv, in einem Haus, draußen hatte es 30 Grad und Sonnenschein und es war heiß und zäh. Ich werde da schnell ungeduldig, wenn alles so lange dauert. Aber dann gab es eine andere Woche, da haben wir in einem Hotel am Chiemsee gedreht und waren total in Urlaubstimmung, das war wie auf Klassenfahrt. Das Team ist eingespielt und die Schauspieler mögen sich auch alle sehr. Da arbeitet ein Haufen netter Leute gut zusammen und das merkt man sicher.

Franzi: 7 neue Folgen der bayerischen Kleinstadtkomödie ab 1. April 2010. Immer donnerstags, 21.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen.

Interviews

Wie auf Klassenfahrt
Interviews, 23. März 2010
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