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Zeiten des Aufruhrs

Zeiten des Aufruhrs
© Paramount Pictures
Teaser:
Den Oscar bekam Kate Winslet vergangenen Februar für die Hauptrolle in "Der Vorleser". Verdient hätte sie ihn jedoch für ihre Darstellung der an Banalitäten des Ehelebens zerbrechenden Kate in "Zeiten des Aufruhrs" viel mehr. Filmpartner Leonardo DiCaprio kann sich in dem beunruhigend ruhig erzählten Drama als biederer Ehemann Frank auch sehen lassen. Und Regisseur Sam Mendes ("American Beauty"), Winslets Angetrauter im wahren Leben, brilliert mit seinem - nebenbei bemerkt - vierten Kinofilm sowieso.
Veröffentlicht:
02.06.2009
DiCaprio und Winslet beeindrucken in einem Anti-Schmachtfetzen von Sam Mendes.

Frank (Leonardo DiCaprio) und Kate (Kate Winslet) haben zwei gemeinsame Kinder und führen im Connecticut der 50er Jahre eine nach außen hin harmonische Ehe. Doch der Schein der bürgerlichen Fassade trügt: Frank ist mit seinem Bürojob unzufrieden und Kate sehnt sich nach einem Schauspielerinnen-Dasein am Theater, anstatt die brave Hausfrau zu mimen. Um wieder Schwung in ihr Eheleben zu bringen, beschließen die beiden, nach Europa auszuwandern und etwas zu riskieren. Doch als Frank eine Beförderung angeboten und April erneut schwanger wird, brechen ungeahnte Konflikte zwischen den Liebenden aus ...

Die Tatsache, dass Kate Winslet und Leonardo DiCaprio nach "Titanic" als Liebespaar wieder gemeinsam vor der Kameralinse gestanden sind, ist mit Sicherheit die einzige Parallele, die man zu Sam Mendes' Filmdrama ziehen kann. "Zeiten des Aufruhrs" ist im Grunde genommen sogar die Anti-These zu dem mehrfach Oscar prämierten Blockbuster. Jeder Vergleich dazu wäre quasi eine Beleidigung. Die Literaturadaption des Romans von Richard Yates ist um einiges tiefschürfender, lässt vielleicht nicht die filmübliche Tränenmenge vergießen, aber wirkt viel länger nach. Natürlich ist sie alles andere als breitenwirksam inszeniert, aber das Prädikat "besonders wertvoll" bedeutet bekanntlich nicht immer der Masse zugewandt.

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