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Drei

Drei
© Filmladen
Starttermin:
14.01.2011
Teaser:
"Lola rennt" brachte Tom Tykwer 1998 Weltruhm, die Hauptdarsteller Franka Potente und Moritz Bleibtreu eroberten die Herzen im Sturm. Inzwischen drehte das Regie-Ass mit internationalen Größen wie Dustin Hoffman, Alan Rickman, Clive Owen und Naomi Watts. Doch sein altes Team war immer dabei - auch jetzt wieder, in der Tragikomödie "Drei".
Veröffentlicht:
13.01.2011
Mit seinem neuen Film "Drei" kehrt Tom Tykwer ("Das Parfum") zur kleinen Form zurück.
tele: Sie drehten nach längerer Pause wieder in Deutschland ...
Tykwer:
So groß ist der Unterschied zu einer internationalen Produktion gar nicht. Wenn man einen Action-Film macht und Gebäude auseinanderballern muss, ist das halt technologisch irrsinnig aufwändig. Oder wenn man ins 18. Jahrhundert geht, wie bei "Das Parfum", dann muss man das alles rekonstruieren. Wenn man einen Film wie "Drei" in Berlin dreht, der heute spielt, dann ist sozusagen alles schon fertig dekoriert (lacht).

Wie kamen Sie auf Sophie Rois?Als ich ihr das Drehbuch geschickt habe, hat sie sich ein bisschen Zeit gelassen, mir zu antworten, da hab ich schon Angst gekriegt. Mir fiel dann erst auf, dass ich den Film ja gar nicht ohne sie machen kann! Sie prägt die Tonlage und auch den Humor des Films entscheidend. Sie nimmt Situationen jegliche Schlaffheit und versetzt sie in eine bestimmte Anspannung.

Wann ist eine Beziehung glücklich?
Wenn ich das wüsste, dann hätte ich den Film ja nicht mehr machen müssen! Die Beziehung von Hanna und Simon ist ja durchaus glücklich. Die können nach so langer Zeit noch ganz schön viel miteinander anfangen, sind auf Augenhöhe, können konstruktiv streiten. Aber es gibt eben die üblichen Begleiterscheinungen einer langjährigen Beziehung, Libido und Neugier leiden. Wir wollen eben auch immer wieder rausfinden, ob wir vielleicht doch noch für irgendjemand anderen begehrenswert sind (lacht).



Muss es eine Paarbeziehung sein?
Auf der ganzen Welt gibt es andere Beziehungskonstrukte. Ich finde nicht alle propagierungsbedürftig, ich komme grad aus dem Sudan, da hat der durchschnittliche Mann zwischen fünf und sechs Frauen und zwischen 25 und 35 Kinder. Aber das Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie ist halt nicht naturgegeben.

Die 40-Jährigen haben sich geändert ...

"Drei" ist für mich ein Film über diese Art von Erwachsenen zwischen Mitte 20 und fast 60. Unsere Elterngeneration musste noch irgendwann offiziell verkünden: "Wir werden jetzt erwachsen und wir machen keinen albernen Kram mehr!" Man hat sich auch kleidungstechnisch deutlicher abgesetzt. Die Leute wollen sich heute die Chance offenhalten, sich potenziell immer wieder neu zu erfinden.

Wieso war Ihnen das Thema des Films so wichtig?
Welches? Sterben? Liebesbeziehungen? Homosexueller Sex? (lacht)? Mir war wichtig, dass der Tonfall des Films nicht alle wagemutigeren Konstellationen von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Wir haben versucht, das Leben einzufangen, ein ganz schön flüchtiges, flirrendes Ding. Der beste Weg ist, dem Leben seine Chaotik und sein Puzzlehaftes zu lassen, aber dabei niemals den Humor zu verlieren.

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