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A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn

A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn
Teaser:
Der Mann kennt sich aus in Hollywood, ja, er könnte Holly Wood heißen: Ron Howard. Der Regisseur zeichnet unter anderem für "Apollo 13" und "Kopfgeld" verantwortlich - beides Beispiele für "American Heroes"-Cinema. Und so einer wagt sich an das heikle Thema "paranoide Schizophrenie", wohnhaft in John Forbes Nash Jr., Mathematiker. Geht sowas gut?
Veröffentlicht:
27.02.2002
Die Story: Im Jahr 1947 kommt der junge Stipendiat John Nash (Russell Crowe) nach Princeton, um dort Höhere Mathematik zu studieren. Nash erweist sich in mancherlei Hinsicht als etwas eigentümlicher Kommilitone: Er hat nichts übrig für soziale Interaktion, selbst den Vorlesungen kann er herzlich wenig abgewinnen. Trotz dieses zwischenmenschlichen Defizits begleitet der Junge aus Virginia seine balzwütigen Kollegen in eine Kneipe. Als die jungen Männer wegen einer attraktiven Blondine etwas aus der Fassung geraten, kommt dem "Ich bin zwar hier, aber anders"-Typen die Idee für sein Lebenswerk, das den mathematischen Prinzipien des Wettbewerbs gewidmet sein wird.

Besessenheit und Begabung zahlen sich aus: Nash wird mit 22 Doktor und kurze Zeit später Dozent am Massachusetts Institute of Technology. Doch das Superhirn will eine Aufgabe, die die Welt verändert. Gedacht, getan (Floskel Nr. 1): William Parcher (Ed Harris) rekrutiert den Wissenschaftler zu Dechiffrierungszwecken im Umfeld des Kalten Krieges. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach (Floskel Nr. 2): Als die Liebe in "Form" von Alicia (Jennifer Connelly) auch noch ins Leben des Genies tritt - ausnahmsweise völlig unkalkuliert - und die Heimlichkeiten des Pentagon-Jobs immer intensiver werden, sind Nashes Synapsen reichlich überfordert. Diagnose: paranoide Schizophrenie.

Die Liebe ist die größte Kraft, die alles schafft (Floskel Nr. 3): Mit Hilfe seiner Alicia versucht Nash, zurück in die Normalität zu finden. Doch ohne Fleiß kein Preis (Floskel Nr. 4), nur Disziplin zahlt sich aus (Floskel Nr. 5). Wird er die Krankheit überwinden?

Die Wahrheit: John Forbes Nash Jr. wurde im wahren Leben frühzeitig von seiner Gattin verlassen, der gemeinsame Sohn erkrankte ebenfalls an Schizophrenie und in seiner Biografie soll Bisexualität eine gewisse Rolle gespielt haben.

Fazit: Ron Howard schafft es, ein Melodram üppig mit einer kuscheligen Liebesgeschichte und fetziger Spionagekorsage auszustaffieren. Die Wahrheit wird schabloniert, damit sie die Hollywood-Aufnahmeprüfung besteht. Stereotypen en masse sind die Folge (siehe Floskeln Nr. 1 - 5). Das Eintrittsgeld ist trotzdem nicht verschenkt, denn Crowe und Connelly harmonieren klasse.
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