Very british! Die vielen Gesichter des Benedict Cumberbatch.
Jede Zeit hat ihre ganz speziellen Leinwandhelden. Aufstrebende Talente, echte Typen – eine Handvoll Darsteller, die plötzlich ungemein gefragt sind. Wie Benedict Cumberbatch, einer der Glücklichen, die gerade ganz oben angekommen sind. (Zu sehen in "Parade's End", ab Fr., 20.15 Uhr, ARTE - Infos zur Serie lesen Sie hier.)
Gut im Geschäft
Oben, das heißt: im Blockbuster-Olymp Hollywood. Wer von Steven Spielberg für „Gefährten“ engagiert wird, in Peter Jacksons „Hobbit“-Trilogie mitmischt, im neuen „Star Trek“-Film einen galaktisch legendären Schurken neu aufleben lässt oder den umstrittenen Wikileaks-Gründer Julian Assange verkörpern darf („The Fifth Estate“, Kinostart: Ende 2013), steuert einigermaßen barrierefrei auf den ersten Oscar zu. Zu Recht, denn der 36-jährige Londoner spielt heute in der obersten Schauspiel-Liga, egal ob er nun Rollen am Theater, in TV-Produktionen oder Kinofilmen übernimmt.
Briten im Vormarsch
Der bekennende „Dr. Who“-Fan steht für die neue Generation britischer Mimen, die gerade Hollywood erobern. Im Sog von „Batman“ Christian Bale und „Bond“ Daniel Craig haben derzeit neben Cumberbatch auch andere aufstrebende Thirtysomethings wie Tom Hardy („The Dark Knight Rises“, „Inception“), James McAvoy („X-Men“, „Wanted“) und Martin Freeman („Der kleine Hobbit“) richtig gute Karten.
Der wandelbare Herr Cumberbatch: Hier gehts zur Galerie.
Man sieht sich in Hollywood
Apropos Martin Freeman: Der spielt in der TV-Serie „Sherlock“ Dr. John Watson, den Assistenten des genauso brillanten wie gefühlskalten Ermittlers. Erst durch die moderne TV-Adaption von Arthur Conan Doyles Detektivklassiker wurde Cumberbatch auch bei uns bekannt. Cumberbatch und Freeman zählen auch zum Cast der „Hobbit“-Trilogie, James McAvoy traf der „Sherlock“-Star am Set von „Abbitte“, an der Seite von Tom Hardy ist er in „Dame, König, As, Spion“ zu sehen.
Umbruch
Von Sherlock zu Frankenstein
Keine Einzelfälle, die „English Actors“ geben sich inzwischen auch in Hollywood die Klinke in die Hand – wobei die Parallelen zwischen den einzelnen Karrieren mitunter paradoxe Ausmaße annehmen. So spielt Jonny Lee Miller („Trainspotting“, „Dark Shadows“) in der US-Serie „Elementary“ – quasi die US-Version von „Sherlock“ – die geniale Spürnase im New York von heute. Miller und Cumberbatch teilten sich aber 2011 auch zwei Theaterrollen am Londoner Royal International Theatre. Sie spielten in einer Adaption von Mary Shellys „Frankenstein“ jeden Spieltag abwechselnd Victor Frankenstein und das Monster.
Umbruch
Unverkennbares Timbre
Inszeniert wurde die vielbejubelte „Frankenstein“-Aufführung vom britischen Starregisseur Danny Boyle („Slumdog Millionaire“). Der Oscar-Abräumer des Jahres 2009 hat die „Briten-Invasion“ in Hollywood mit befeuert, bezeichnet Benedict Cumberbatch frank und frei als einen der besten Schauspieler der Welt. Was diesen zusätzlich auszeichnet, ist seine markante, tiefe Stimme. Logische Folge: Der neue Brit-Star übernimmt häufig Sprechrollen – er ist u. a. auch in einer Simpsons-Episode der 24. Staffel zu hören – und peppt als Erzähler regelmäßig Dokus auf, so etwa „Into the Universe with Stephen Hawkins“ und die Doku-Serie „Curiosity“ („Entdecke!“), auch ein Projekt mit dem berühmten US-Physiker.