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Family Business

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© ORF
Veröffentlicht:
13.10.2011
Nach HBO widmen nun ORF und ZDF den Borgia einen durchaus blutrünstigen TV-Mehrteiler.

Was die Borgia so verfilmenswert macht? Wenn auch nur die Hälfte der ihnen angedichteten trickreichen Ränke, perversen Vergnügungen und blutrünstigen Verbrechen wahr ist, lässt sich damit locker ein Sechsteiler wie „Borgia“ füllen. Das ZDF zeigt die Historien-Orgie bereits im Hauptabendprogramm, der ORF schiebt die Ausstrahlung wegen hoher Blut- und Busendichte keusch auf 22.30 Uhr.

Päpstemacher
Im Zentrum der Saga steht Kardinal Rodrigo Borgia, der Vizekanzler von Papst Innozenz VIII. Nach dem Tod seines Erstgeborenen legitimierte er trotz des daraus resultierenden Skandals seine illegitimen Kinder Juan, Cesare und die junge Lucrezia. Die kracht anfangs mit Borgias wenig älterer Geliebter zusammen und soll später gewinnbringend verehelicht werden. Der brutale Juan soll beim Militär, Cesare  wiederum in der Kirche Karriere machen. Doch die Enthaltsamkeit ist nicht sein Fach. In Rom zählt allerdings Einfluss, nicht Ehrlichkeit – und so darf sich nach dem Tod des Papstes Rodrigo Borgia berechtigte Hoffnungen auf den Thron machen, so er sich mit den einflussreichen Familien der Colonna und Orsini arrangieren kann. Während in Rom eine Fieberepidemie ausbricht, die viele das Leben kostet, spielt Rodrigo seine Karten richtig aus. Doch eines ist ihm nicht bewusst: Die politischen Ränke, die er mithilfe seiner Kinder schmiedet, lassen diese zu zunehmend herzlosen Strategen werden, die auch interne Querelen mit brutaler Konsequenz austragen.

Mit Pomp und Gloria
Die TV-Produktion in Zahlen: Sagenhafte zwölf Kilometer Stoff wurden für die aufwändigen Kostüme benötigt, 4000 Kerzen abgebrannt und 157 Liter Filmblut vergossen. Hervorragend besetzt ist John „The Wire“ Doman als Übervater Rodrigo, die junge Isolda Dychauk besticht als Lucrezia Borgia. Horror-Ikone Udo Kier verleiht dem sterbenden Papst tuntigen Charme. Mit dabei ist auch das deutsche TV-Talent Andrea Sawatzki als Rodrigos Haushälterin Adriana. Regie bei den ersten beiden Folgen führte Oliver Hirschbiegel, dessen NS-Drama „Der Untergang“ seinerzeit für den Oscar nominiert wurde. Gedreht wurde auf Englisch. 

Rom in Prag
Das mittelalterliche Rom wurde von der Sixtinischen Kapelle bis zum Petersplatz in einem Filmstudio in Prag nachgebaut: Schauplatz für „ein universelles Drama“, so Hirschbiegel, mit ganz modernen Themen:  „Lobbying, Bestechung, Unterschlagung“.

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