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„Für uns gehörte die Bedrohung zum täglichen Leben“

„Für uns gehörte die Bedrohung zum täglichen Leben“
Veröffentlicht:
21.10.2006
Drei Fragen an Michael Degen über "Nicht alle waren Mörder", die Verfilmung seiner Autobiographie
Herr Degen, warum war Jo Baier der richtige, um Ihr Buch zu verfilmen?
Michael Degen: Ich kannte seine Filme und sagte, wenn's einer kann, dann kann er es. Er ist gründlich, er recherchiert ganz genau, er hat den nötigen Humor. Und ich glaube, dass er die Figur sehr sehr gut erfasst hat.

Wie ist die Wirkung, wenn man seine eigene Biographie im Film sieht?
Michael Degen: Aus weiter Ferne hergeholt. Erschreckend. Am meisten überrascht hat mich die Darstellung meiner Mutter durch Nadja Uhl, die ihr ja erstmal so gar nicht ähnlich sieht, sich ihr aber innerlich wie äußerlich geradezu erstaunlich angenähert hat. Eine große, eine frappierende Leistung. Ob Aaron mich gut getroffen hat, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ihm zuzuschauen war sehr spannend.

Film bedeutet immer Reduktion und Konzentration. Kann ein Film trotzdem der historischen Dimension gerecht werden?
Michael Degen: Selbstverständlich kann dieser Film der historischen Dimension gerecht werden. Besonders in der Form, die Jo Baier mit seinem Ensemble gefunden hat. Ich hoffe, dass gerade die Darstellung des bedrohlichen Alltags in all ihrer Normalität die Leute treffen wird. Für uns gehörte die Bedrohung zum täglichen Leben, sie war unsere Normalität. Ich würde mir wünschen, dass die Zuschauer das erkennen.

Nicht alle waren Mörder: Mittwoch, 1. November, 20.15 Uhr, ARD

Interviews

„Für uns gehörte die Bedrohung zum täglichen Leben“
Interviews, 21. Oktober 2006
Herr Degen, warum war Jo Baier der richtige, um Ihr Buch zu verfilmen?Michael Degen: Ich kannte seine Filme und sagte, wenn's einer kann, dann kann er es. Er ist gründlich, er recherchiert ganz genau, er hat den nötigen Humor. Und ich glaube, dass er die Figur sehr sehr gut erfasst hat.Wie ist die … mehr >
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