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Frida

Frida
Teaser:
Sieben Jahre lang hatte die Schauspielerin Salma Hayek nach dem richtigen Regisseur gesucht, um ihr Lieblingsprojekt zu verwirklichen und das Leben der mexikanischen Malerin Frida Kahlo (1907 - 1954) zu verfilmen. Bis sie 2002 Julie Taymor traf.

Veröffentlicht:
22.10.2003
Wie genau die amerikanische Broadway-Regisseurin mit ihrer farbenprächtigen Inszenierung die Stimmung von Frida Kahlos berühmten Gemälden traf, hat dann aber sogar die Hauptdarstellerin Salma Hayek überrascht. In einem ausführlichen Interview, das eines der vielen Extras dieser DVD ist, stimmt die mexikanische Schauspielerin eine Lobeshymne nach der anderen an, auf die Regisseurin, den Komponisten und überhaupt die ganze Filmcrew.

Und diese Begeisterung merkt man ihrem Spiel an. Salma Hayek überzeugt als jugendliche Frida ebenso wie als reife, vom Schmerz gezeichnete Frau, die dennoch das Leben liebte, die revolutionär war in ihrer politischen Haltung und in ihren sexuellen Freizügigkeiten, die eine anstrengende, glückliche und schreckliche Ehe führte mit ihrem damals viel berühmteren Künstlerkollegen Diego Rivera.

Doch es ist nicht nur Hayeks facettenreiche Darstellung der Künstlerin, die mitreißt. Es sind vor allem die leuchtenden Farben, in denen der Film das aufregende Leben im Mexiko der 30er-, 40er- und 50er-Jahre zeigt. Und es ist die Oscar-prämierte Musik von Elliot Goldenthal, in der die verschiedenen mexikanischen Stile der Zeit bemerkenswert unverkitscht wiederaufleben. Kein Wunder, dass die berühmte Sängerin Chavela Vargas, einst Geliebte von Frida Kahlo, persönlich in dem Film mitwirken wollte.

An der Seite von Salma Hayek glänzt der Engländer Alfred Molina, der den dicken Frauenheld Rivera nicht als den gefühllosen Unterdrücker gibt, als den ihn die Frauenbewegung gern hingestellt hat, sondern als sympathischen, humorvollen, aber eben leider auch egoistischen und untreuen Ehemann.

Überhaupt liegt der Schwerpunkt des Films auf der Liebesgeschichte der beiden außergewöhnlichen Künstler. Wie hielten es zwei so schwierige Menschen trotz aller Krisen und Ehebrüche jahrzehntelang miteinander aus? Der politische Hintergrund bleibt demgegenüber, und das ist auch schon der einzige Kritikpunkt, sehr blass. Fridas kommunistische Haltung beschränkt sich im Wesentlichen auf ihre Affäre mit dem alternden Leon Trotzki.

Die besonderen Augenblicke des Films sind aber die Szenen, in denen Frida Kahlos Bilder, nachgestellt von den Schauspielern, plötzlich lebendig werden oder die Szenerie zu einem der berühmten Motive einfriert.

Wie diese Szenen mit wenig Geld und oft recht unkonventionellen Special-Effects umgesetzt wurden, erfährt man in dem Making-Of. Dazu gibt es ausführliche Interviews mit der Regisseurin, dem Komponisten, dem Kamerateam, den Ausstattern und der Sängerin Chavela Vargas. Sehens- und vor allem hörenswert ist außerdem die aus vollem Halse schmetternde Salma bei der Aufnahme ihres Songs. (grada)

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