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Minority Report

Minority Report
Teaser:
2054: John Anderton (Tom Cruise) ist Chef der Polizei-Sondereinheit Pre-Crime, die die Aufgabe hat, Mörder zu verhaften, noch bevor (!) sie ihre Morde begangen haben. Dazu sind natürlich - Sie haben es sich gedacht - hellseherische Fähigkeiten nötig, sonst könnte man ja irgendwen verknacken und das wäre Willkür. Die Informationen zu den zukünftigen Kapitalverbrechen erhalten Anderton und seine Kollegen von den drei Pre-Cogs - Menschen, die ein Dasein in einem Bottich mit Nährflüssigkeit fristen.

Veröffentlicht:
06.03.2003
Die drei sind die Einzigen, die diese Zukunftsschau beherrschen. Ihre Gene wurden manipuliert, viele ihrer Leidensgenossen starben. Die Fähigkeit, Zukünftiges in Träumen voraussehen zu können, stellte sich vor Jahren nur zufällig heraus. Per Hirnstromanalyse können die Pre-Cops diese wahren Zukunftsträume der Pre-Cogs (nicht verwechseln!) in - sagen wir mal - Hologramm-Sequenzen umwandeln. Wahre Träume? Immer? Anderton ist vom System überzeugt, bis er selbst in Bedrängnis gerät, weil er von den Pre-Cogs als nächster Mörder identifiziert wird.

Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist das System fehlerhaft, d.h. es könnten auch schon Unschuldige dingfest gemacht worden sein, oder... Anderton wird einen Mord begehen. Es beginnt eine dramatische Flucht und gleichzeitig die Suche nach der Wahrheit.

"Minority Report" ist die erste Zusammenarbeit des Königs der Regisseure, Steven Spielberg, mit dem Leinwand-Superstar Tom Cruise. Da sind zwei Dinge vollkommen selbstverständlich: erstens, der kommerzielle Erfolg; zweitens, die fehlerlose Hightech-Umsetzung. Doch anstatt ein visuelles Feuerwerk der futuristischsten Effekte abzufeuern, orientierte sich Spielberg ganz in "Blade Runner"-Manier an einer visionären, sprich möglichst realistischen Schau der Zukunft (bis auf die Techno-Spinnen vielleicht). Viele der gezeigten Modernitäten stecken heute bereits in den Kinderschuhen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Oberflächlich bekommen wir ein Bombardement mit Werbung vorgesetzt, die 2054 die Leute sogar mit Namen anspricht (Netzhaut-Scan macht's möglich!), erhalten Eindrücke von der etwas anderen Computermaus und der "flexiblen" Tageszeitung, die in fünf Jahrzehnten zum Standard gehören (könnten). Viel wichtiger aber ist die Botschaft: Totale Sicherheit heißt Freiheit opfern. Und Fehler werden immer gemacht werden. Hallo, Rasterfahndung!

Aber: Wir haben es hier nicht mit "Seht her, so wird in Zukunft Werbung gemacht!" zu tun, sondern mit ganz offensichtlichem Productplacement zeitgenössischer Blockbuster-Sponsoren. Der Zuschauer wird in dieser Hinsicht für dumm verkauft. Als ob in fünfzig Jahren noch genau dieselben Marken wie heutzutage aktuell wären! So werden heute Gagen (mit)finanziert. Totale Überwachung ist absolut nicht erstrebenswert - lautet die Aussage von "Minority Report". Totale Kommerzverfilmungen auch nicht!

Sehenswert ist die Special-Edition-Doppel-DVD dennoch. Schließlich ist Disc 2 vollgepackt mit interessanten Extras wie z.B. der Galerie mit über 200 Produktionsbildern oder den 17 Featurettes. Deshalb, aber nur deshalb, gibt es noch vier Punkte.

"Minority Report" ist erschienen bei Fox Home Entertainment
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